Wir
werden
wohl
träumen
müssen

In unserem alltäglichen Umgebensein von Medien und Medientechnik haben wir verlernt, außerhalb dieser Technik zu denken. Wir werden wohl träumen müssen ist der lohnende Versuch hinter das Wesen dieser Medien zu gelangen. Mit Mitteln, die zugleich aufklären und verzaubern, beruhigen und verstören, zeigen und verstecken können: Die Mittel des Theaters.

In dreieinhalb Traumbildern erzählt Wir werden wohl träumen müssen vom Verhältnis der Bilder zur Musik, von Diplomaten, die sich irgendwie immer falsch verstehen und von einem komischen Ding, das mehr Fragen beantwortet als man gestellt hat.

Dieses Theaterprojekt bricht mit den Seh- und Hörgewohnheiten. Die Atmosphäre des Kirchenschiffs der Pauluskirche Dortmund, die eigens für das Stück komponierte Livemusik für Pfeifenorgel, die Video- und Lichtinstallation, die Liveschaltung mit dem zweiten Publikum im World Wide Web via Livestream und der Einfluss einer twitternden Community auf das Bühengeschehen, bringen ein paar wenige Neuerungen auf die Bühne, bei denen man sich alsbald fragen mag, wie es bisher ohne sie ging.

Wir wollen zeigen, was Bühne im 21. Jahrhundert sein kann. Sollte es denn einer Bühne dieses Landes wirklich unmöglich sein, hoch philosophisch und höchst unterhaltsam zugleich zu sein? Ist nicht Theater immer schon Aufklärung und Zauberei zugleich gewesen?


Jens Krammenschneider-Hunscha

Autor und Regisseur

Foto: Jens Krammenschneider-Hunscha

1977 in Bielefeld geboren. Kaufmännische Ausbildung. Designstudium an der Fachhochschule Dortmund mit Schwerpunkt Objekt und Raum. Abschluss 2012 bei Prof. Dr. Christoph Weismüller. Seit 2004 freier Texter und Lektor (klassischer Werbetext, technisches Texten, Essay, Projektkoordination). Koordiniert seit 2012 als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachhochschule Dortmund die öffentlichen Auftritte und Buchmessen im buchlabor – Institut für Buchforschung. Lebt und arbeitet in Dortmund und Schwerte. 2013 ist der theoretische Unterbau des Theaterprojekts als Gastbeitrag anläßlich des 4th Scenographers' Symposium in der Reihe Szenografie & Szenologie unter dem Titel Inszenierung und Effekte – Die Magie der Szenografie (Ralf Bohn, Heiner Wilharm [Hg.]) im transcript-Verlag Bielefeld erschienen.

Dietmar Korthals

Musik

Foto: Dietmar Korthals

Geboren 1971. Erhielt als 7-jähriger seinen ersten Klavierunterricht. In diesem Alter entstanden bereits erste Kompositionen. 1987 wurde er Preisträger beim Landeswettbewerb "Jugend komponiert". Es folgte eine Kompositionsausbildung bei H.J.M.A. Derdack und ein Studium der Musikwissenschaften in Bochum und Essen. Neben seiner freiberuflichen Tätigkeit als Klavierlehrer und Musiker ist er als Organist der Dortmunder Pauluskirche - einer etablierten Kulturkirche - tätig. Sein musikalisches Interesse gilt unter Anderem der innovativen Auseinandersetzung mit der Pfeifenorgel. Das Entdecken neuer klanglicher Möglichkeiten und der Darstellung unterschiedlichster Stile sieht er dabei als Beitrag zur Vielfalt der Orgelmusik an. So ist Korthals Initiator des alternativen Orgelfestivals "orgel|vision" und wird mit seinem Orgelkonzertprogramm "die populäre orgel" deutschlandweit gebucht. CD und Notenbuch sind bei der Edition Punctum Saliens erschienen. Vom Projekt "Orgel plus DJ" berichtete der WDR-Sender 1Live.

Maren Heyn

Licht und Livestream

Foto: Maren Heyn

Geboren 1986 in Wiesbaden. Studierte bis 2013 Design Medien Kommunikation mit Schwerpunkt Film an der Fachhochschule Dortmund. 2005 Bühnenbild für ein Filmprojekt bezüglich der Flick Collection (Arne Dechow, Regisseur). 2006 – 2008 Betreuung des filmreif-Forums des Medienzentrum Wiesbaden e.V., einem Netzwerk filminteressierter Jugendlicher. 2006 – 2008 ehrenamtliches Engagement beim Exground Filmfest und Dokumentation des 19. und 20. Festivals. 2007 Hospitanz beim ZDF, Redaktion Reihen und Serien. 2007 freie Mitarbeit im Bereich der Ausstattung bei der Produktionsfirma Odeon TV für die ZDF Serie Der Staatsanwalt. 2010 – 2011 Betreuung der Jugendgruppe zu dem Filmprojekt Dokumentation Gegenwind. Seit 2012 Assistentin von Adolf Winkelmann im Aufbau des Zentralen Institut für Bewegtbildstudien der Fachhochschule Dortmund (Dortmunder U). Seit 2013 freiberufliche Filmemacherin und Gründungsmitglied der Knallrot Filme GbR.

David Wesemann

Videoinstallation

Foto: David Wesemann

David Wesemann arbeitete nach dem Abitur (2006) zunächst bei diversen Fernseh- und Studentenfilmproduktionen als zweiter Kameraassistent und Schnittassistent. 2008 begann er sein Studium an der Fachhochschule Dortmund, im Schwerpunkt Digitaler Film. Bis 2010 arbeitete er außerdem als Shake-Operator für Winkelmann Filmproduktion an dem Projekt Fliegende Bilder für das Dortmunder U und bekam dadurch einen tiefen Einblick in die Erstellung von Inhalten und Filmen für Medienfassaden. 2010 inszenierte er zusammen mit Maren Heyn als Teil des Filmkollektivs Feinkostachsensprung eine Episode des Spielfilms RUF MICH AN!. Die Kooperation zwischen der Folkwang Hochschule, Essen und der Fachhochschule Dortmund, wurde auf dem Kinofest Lünen, im November 2012, uraufgeführt. Neben anderen Projekten arbeitet er für Hubbert & von Sonntag Filmproduktion in Mülheim an der Ruhr als Grading Artist, sowie für das Schauspiel Dortmund. Hier nahm er 2012 als Live-Kameramann an den Produktionen Der Meister und Margarita und Lessings Gespenster teil. Unter der Regie von Kay Voges realisiert er im November 2013 zusammen mit Daniel Hengst die Videoproduktion für Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg für die Oper Dortmund. Im März 2014 wird er mit der Adaption der Kurzgeschichte Luckily the Account Representative Knew CPR von David Foster Wallace sein Studium in Dortmund abschließen.